Gemeinsam „spielen“ und lernen

Wie hängen Treibhausgase, Gletscherschmelze, Extremwetter und menschliches Handeln eigentlich zusammen? Mit dieser Frage beschäftigten sich zwei unserer naturwissenschaftlichen Kurse beim „Klimapuzzle“, einem interaktiven Workshop, der komplexe Zusammenhänge des Klimawandels spielerisch vermittelt.

Angeleitet wurde das „Klimapuzzle“ von Lea Hense, Mitarbeiterin unseres Kooperationspartners DKV Mobility, und von der Kurslehrerin. Gespielt wurde in zwei Altersgruppen: Zunächst nahmen die Schülerïnnen des NAWI-Förderbandkurses gemeinsam mit zwei Viertklässlern der Eduard-Dietrich-Grundschule aus Ratingen-Lintorf an der Kinderversion des Spiels teil. In drei spannenden Runden ordneten sie gemeinsam die Ursache-Wirkungs-Karten und entdeckten, wie eng verschiedenste Aspekte des Klimawandels miteinander verknüpft sind.

„Mir hat das Klimapuzzle gefallen, weil man dazugelernt hat und es auch sehr hilfreich war, um zu wissen, ob es auch in unseren Köpfen gelandet ist“, fassten Mateo und David (Kl. 6) zusammen. Auch Luka (Kl. 6) wurde nachdenklich: „Das Klimapuzzle hat mir gezeigt, dass wir auf unsere Umwelt aufpassen müssen. Ich sorge mich, dass wir vielleicht bald gar keine Welt mehr haben, weil wir sie immer mehr kaputt machen.“ Für Paul (4. Klasse) war besonders schön, „dass jeder seine Meinung sagen durfte“.

In der darauffolgenden Doppelstunde spielten die Schülerïnnen des „Mensch, Natur & Umwelt“-Kurses der Jahrgangsstufe 9 die Erwachsenenversion mit 42 Karten in fünf Runden. Hier wurde besonders deutlich, wie komplex die Wechselwirkungen zwischen Klima, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sind. „Ich fand besonders spannend zu sehen, wie die verschiedenen Aspekte zusammenhängen“, meinte Ben (Kl. 9).

Schon während des Spiels wurden in beiden Kursen nicht nur der Wissenszuwachs, sondern auch immer wieder Emotionen sichtbar: Die Teilnehmenden sprachen neben den wissenschaftlichen Inhalten auch darüber, welche Gefühle der Klimawandel bei ihnen auslöst – von Sorge über Verantwortung bis hin zu Motivation.Diesen Gefühlen werden wir in den folgenden Kursstunden auch noch mehr Raum geben und durch passende Aktivitäten, die Selbstwirksamkeit der Kursteilnehmenden stärken.

Das Feedback zum Klimapuzzle war in beiden Gruppen durchweg positiv: Alle konnten sich – unabhängig vom Wissensstand – aktiv einbringen und gleichzeitig Neues lernen. Nikol (Kl. 9) freute sich über den Teamgeist: „Mir hat es super gefallen, weil man etwas als Gruppe gemacht hat und Teamwork gezeigt hat.“ Charlotte (Kl. 9) stellte als neues Wissen für sich fest, „dass die Meere nicht nur durch Hitze und Verdunstung bedroht sind, sondern auch durch Versäuerung und den Verlust der Biodiversität“. Für Lotta (Kl. 9) war als Fazit klar: „Wie kann die Menschheit alleine für so viele schlimme Konsequenzen verantwortlich sein? Ich finde, man hat jetzt erst richtig erfahren, wie komplex der Klimawandel eigentlich ist.“

Das Klimapuzzle hat also nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Bewusstsein geschaffen – und vielleicht den ein oder anderen Anstoß gegeben, die eigene Haltung zum Klimaschutz zu überdenken oder selbst aktiv(er) zu werden. Oder, wie Romina (Kl. 9) es formulierte: „Ich wünsche mir, dass die Menschen ein größeres Bewusstsein für den Klimawandel und seine Folgen entwickeln.“ Und Marie (Kl. 6) fasst zusammen: „Ich habe heute Neues gelernt: Wir Menschen sind die Ursache des Klimawandels. Wir müssen noch viel tun, aber wenn wir alle mithelfen, kann es etwas werden.“

Ein herzliches Dankeschön an Lea Hense von DKV Mobility für die engagierte Anleitung und Unterstützung sowie an alle teilnehmenden Schüler:innen – von den beiden Grundschülern über den Förderbandkurs bis zum „Mensch, Natur&Umwelt-Kurs der Jahrgangsstufe 9 – für ihr motiviertes Mitwirken an den Projektstunden!

Mehr Info unter: https://climatefresk.org/de-de/

Klb