Homeschooling goes Poerty Slam

„Wir blieben zu Hause, um zu schreiben, um unser ausgestrecktes Ich zu festigen“, treu nach dem Motto der Schriftstellerin Sylvia Plath haben sich die Schülerinnen und Schüler eines Deutsch EF-Kurses zuhause auf den Weg gemacht ihre Gedanken und Gefühle auf das Papier zu bringen. Dass Lyrik dabei nicht immer einer festen Form gehorchen muss, haben sie gelernt, als sie sich mit Videos und Texten dem Thema Poetry Slam gewidmet haben. Ein solcher Slam-Text gehorcht vielmehr der Kreativität, den eigenen Empfindungen und Gedanken. Inspiration findet sich oft in der Popkultur und mit der Sprache kann gespielt und auch experimentiert werden. Nach einer Abstimmung, so wie es beim Poetry Slam üblich ist, möchten wir allen anderen den Gewinnertext nicht vorenthalten und wünschen viel Vergnügen beim Lesen oder Hören.

Cls

The sound of Silence

Und es bleibt ständig dieses kläffende Loch. Das Blut sickert nur langsam heraus und sobald du dich an den Schmerz gewöhnst, reißt es weiter auf…
Mir ist schon klar das Leben ist endlich, und so muss das auch nun mal sein.
Aber als es dir passierte muss ich sagen, gabs auf einmal viel zu beklagen.

Denn ich dachte du wärst unverwundbar, doch das war doch nur ein Schein
Vielleicht auch eine Hoffnung, doch sie bestätigte sich nicht, denn kein Mensch ist unverletzbar, das macht ihn halt zum Mensch, kein Mensch ist unerreichbar,
alle haben ihre Schwächen, ihre Wunden, ihre Löcher, ihre fehlenden Stücke
Ich und du und du und ich

Das er Teil von meinen Löchern sein würde, diese ausfüllt mit dieser Leere, war undenkbar, niemals gedacht.

Gestern haben wir noch gelacht und jetzt ist das alles nicht mehr da

Was mir bleibt, ist die Erinnerung, der Nachgeschmack , der Klang in meinem Ohr von deinem Lachen, von deinem leisen Gesang.
Deine Geschichten die ich noch kenne, weil ich sie gerne mehrmals hörte.

All das erfüllt mein Herz das Loch was dort verblieb.
Du wirst immer ein Teil sein, ein Teil von etwas Leerem und wir halten dich in Ehren, denn was Mensch zu Mensch macht, macht Erinnerungen zu Erinnerungen, solange sich jemand erinnert also lebst du weiter und bist mit uns.
Aber warum sollten wir uns beklagen, Mitleid sollten wir mit denen haben, die die Erinnerungen nicht haben die Unbekannten, die Fremden

Wir haben viele Geschichten und wir werden oft in schallendes Gelächter fallen,wenn wir über dich reden, wir werden oft deine Lieder anstimmen und deine Sprüche wiederholen.
Keiner wird es so machen wie du denn alles was du tats, tats du gut
Du warst so klug so weiße, unvernünftig lustig und auf eine Weise der Sonnenschein der hinter dem Regenbogen wartet, selbst bei Regen stets bewahrt bliebst.
Du bist da bei uns, du bist nah bei uns weil wir das entscheiden können, wir können vergessen, verdrängen und vergraben aber wir können auch schätzen, lachen und erinnern
Es liegt an uns.
An dir und mir an mir und dir.

Du bist so voller Ruhe und Frieden ohne jegliche Intrigen
so voller Worte ohne viel zu reden.
So voller Ausstrahlung und Reaktion ohne dich zu regen.
Du musstest auch nicht viel sprechen, nur ein kleiner Kommentar und wir alle mussten in Gelächter ausbrechen.
Es schien so leicht bei dir
Und wenn ich es brauchte dann gabst du mir Mitleid
mit der Besorgnis in den blau-grau funkelnden Augen, als ich dir erzählte, warum ich blaue Flecken hatte
Denn ich falle so oft hin, und das ist okay so, doch wenn ich mal traurig war dann
Warst du eine Stütze und ich wusste wenn ich dich brauche würdest du da sein
Denn so bist du nun mal,
Immer nah und immer da
Dein Finger leicht tadelnd erhoben deine Stimme gesenkt und die Mundwinkel nach oben verzogen
Ein „Op je past“ hinterhergeschoben.
Schon war alles wie wegegeflogen
All die Sorgen, die Ängste, die Trauer
du gabst uns Kraft.
Ich lernte viel, vor Allem dass man sich seiner Stärken bewusst sein soll, schrei sie aber nicht heraus, nicht jedem musst du sie zeigen, andere reden lassen als wüsste man nicht selber nicht worum es geht. Denn es bereitet Menschen Freude, anderen über ihre Leidenschaft zu berichten
Du gabst nie acht auf Schichten
„Ist doch egal woher jemand kommt“
Ob Stute oder Wallach am Ende zählt das Rennen, und du kanntest dich so gut aus mit allem dem und wusstest Pferde so wie auch uns zu verstehen

So viele Nachmittage gerettet, mit der Einfachheit eines Spiels gleich Zauberei.
Und wärst du eine Karte, wärst du ein Z
Ein Toptrumpf im Quartett und jedes Mal würde ich mich freuen, wenn ich dich ziehe

Meinen Kindern werde ich viel erzählen, darüber wie sehr sie beide mir fehlen
Ich kann euch schon sehen, an einem runden Tisch die Dose mit Bonbons zwischen Karten und Schreibblock in der Tischmitte.
Lachend, er zieht seine Karte
„Na nü na“ und gewinnt.

Und so haben auch wir gewonnen. Gewonnen an Erinnerungen, an Glück, an Perspektiven, an Lachen, an weinen, an Trost und an Liebe.

Also lasst uns gemeinsam feiern, auf das Leben und auf die Menschen die uns von oben betrachten, auf das Glück was wir hatten
lass uns es nicht verpassen denn was Liebenden zu Liebenden macht ist die Verbindung zwischen ihnen und sie überwindet jegliche Hürden
Denn der Tod scheidet nicht, er zeigt viel mehr, wie wichtig Menschen werden können
Und du bist unersetzbar
Von der einen zur anderen Seite des Regenbogens

Lucy (EF)