Sportunterricht in Zeiten der Corona-Pandemie

Wie wir den Sportunterricht an die Krise anpassen

(Luisa, 06.12.2020, Ratingen, Sport GK Wrn)

Die Corona-Krise hat den Alltag jedes Menschen stark verändert und in vielen Bereichen die Einführung strenger Einschränkungen und drastischer Maßnahmen erzwungen. Auch der Unterricht der Schulen musste an die Pandemie angepasst werden und so beschränkt stattfinden oder vollständig ausfallen. Vor allem der Sportunterricht war stark von diesen Einschränkungen betroffen, da es eine große Herausforderung war, Sport, primär Kontaktsport, zu betreiben, ohne geltende Hygieneregelungen zu verletzen.
Sobald klar war, dass Sport in eingeschränktem Rahmen wieder stattfinden darf, wurden individuelle Hygienekonzepte der Schulen beziehungsweise der Bundesländer ausgearbeitet, um keinen weiteren Unterricht ausfallen zu lassen.
An unserer Schule, dem Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium in Ratingen, fand der Sportunterricht zunächst weitgehend im Freien statt, da so mehr Platz zu Verfügung stand. Danach kam es zu weiteren Ideen, wie mit kleinen Gruppen in großen Hallen zu unterrichten oder den Unterricht in andere Räumlichkeiten wie dem Schwimmbad oder der Eishalle abzuhalten.
Auf den Unterricht des Sportkurses der Q2 mit Herrn Warnecke, der seit November 2020 in die Eishalle verlagert wurde, werde ich in dem folgenden Artikel genauer eingehen.
Der Schwerpunkt dieses Kurses ist es, Tänze und Choreografien auszuarbeiten sowie in Deutschland unbekanntere Sportarten zu erlernen. Es bot sich also an, sich während der Corona-Pandemie auf Choreografien zu spezialisieren und dafür war die Eishalle ein durchaus geeigneter Ort.

Die Aufgabe, die dem Kurs gegeben wurde, bestand darin, über mehrere Stunden hinweg eine Choreografie auf dem Eis zu entwickeln und diese abschließend zu präsentieren. Den Schüler/innen stand für das Erfüllen dieser Aufgabe ein Zeitraum von ca. 5 Doppelstunden zur Verfügung.

In der ersten dieser Einheiten war das Ziel, sich auf dem Eis sicherer zu fühlen oder eventuell bereits erworbene Fähigkeiten wieder aufzufrischen. Wie lange für diese Aufgabe gebraucht wurde, variierte stark und einige Schüler/innen fühlten sich deutlich schneller wieder wohl auf dem Eis als andere.
Zudem sollte versucht werden, abgesehen vom normalen Vorwärtslaufen, auch das Rückwärtsfahren zu erlernen.
In der folgenden Stunde sollten diese Fähigkeiten vertieft werden und zusätzlich weiterer Übungen wie die Standwaage (mit und ohne Hilfestellung), die halbe und ganze Drehung, das „In-die-Hocke-Gehen“, der Ausfallschritt, das Einbeinig-Fahren, das Bremsen und alles, was einem sonst einfiel, geübt werden.

Über die restliche Zeit sollten diese „Tricks“ dann verbessert und in eine Choreografie umgewandelt werden. Hierzu fanden sich Kleingruppen (2-5 Personen) zusammen. Diese hatten die Aufgabe, ihre erlernten Fähigkeiten gemeinsam zu präsentieren, diese also zu synchronisieren und in einem flüssigen Ablauf vorführen zu können.

Auch wenn nicht allzu viel Zeit zur Verfügung stand, gelang es allen, sich gut auf dem Eis zurechtzufinden und letztendlich gelungene Choreografien vorzuführen, die dann vom Lehrer analysiert und bewertet wurden.

Spontan wurde jetzt entschieden, dass sich der Zeitraum, den der Kurs in der Eishalle verbringt, bis mindestens zu den Weihnachtsferien verlängern soll und dass so die Möglichkeit besteht, seine „Eislaufkünste“ noch weiter zu perfektionieren.

Diese langfristige Exkursion in die Eishalle ist eine sehr gute Alternative zum Unterricht in der Sporthalle gewesen und ließ sich gut mit den Corona-Regelungen vereinbaren.
Angenehm war, dass auf dem Eis keine Maskenpflicht herrscht, was vor allem im Sportunterricht eine große Erleichterung sein kann.
Der große Konsens der Schüler/innen hatte viel Spaß am Eislaufen und der gestellten Aufgabe, da reichlich Gestaltungsfreiheit gelassen wurde und es sich um eine schöne Abwechslung zum normalen Sportunterricht handelte. Auch unabhängig von der jetzigen Pandemie sind solche Exkursionen der Sportkurse über einen längeren Zeitraum in ein anderes Umfeld also eine gute Option!